Wenn der Sommer zuende geht...

Mittwoch, 18.09.2019

... geht es für mich erst richtig los! Die letzten Tage fühlen sich an, als wäre es alles ein Traum gewesen und ich würde gleich aufwachen, mich für die Arbeit umziehen und eine weitere Schicht im Restaurant verbringen. Stattdessen sitze ich in Victoria, Hauptstadt von Vancouver Island, im gleichen Cafe wie damals vor 5 Monaten, bevor ich nach Tofino gegangen bin. Vielleicht kann ich es eher als Deja-vu bezeichnen, doch es ist so viel passiert in der Zwischenzeit. Ich habe nun endlich meinen Flug nach Thailand gebucht, am 25.09 geht es los, in einer Woche! Tofino zu verlassen war definitv keine einfache Entscheidung, aber ich wusste von Anfang an, dass ich nach Ablauf meines Arbeitsvisums nicht lange dort bleiben könnte. Dennoch hatte ich das beste "farewell" Wochenende, an dem ich alles, was ich in dem normalen Arbeitsalltag nicht geschafft habe, noch erlebte. Von einer 80`s party über ein open-air Konzert bis zum Whalewatching und Abschiedsdrinks war alles dabei und nach einer Woche Regen kam am Sonntag, an meinem letzten Tag in Tofino, die Sonne raus. Es hat definitv geholfen, dass meine gute Freundin Brooke, die bis Mitte August selber in Tofino gearbeitet hat, mich abgeholt hat und ich jetzt mit ihr in Victoria wohne bis zum Wochenende. Während sie in der Uni ist nutze ich die Zeit, alle Vorbereitungen für Südostasien zu treffen, die noch so anfallen. Zwar bin ich schon so lange auf Reisen, aber die "westliche Welt" habe ich noch nicht verlassen und Nervosität ist gerade auf dem gleichen Level wie die Vorfreude. Ein Freund aus Tofino sagt immer "no plans are the best plans" und viele, mit denen ich mich über Asien ausgetauscht habe, unterstützen dieses Motto. Doch irgendwo habe ich immer noch dieses Deutsche in mir, das Verlangen am liebsten alles durchgeplant zu haben, um bloß kein Risiko einzugehen. In Kanada befinde ich mich gerade im sogenannten "implied status", da ich den Visumwechsel von Arbeiter auf Besucher betragt habe, es jedoch noch nicht genehmigt wurde. Ich könnte also jeden Tag zu der Nachricht aufwachen, abgelehnt zu werden, und das Land verlassen zu müssen. Um diese Situation zu vermeiden geht mein Flug schon so bald, ansonsten würde ich am Liebsten noch länger hier bleiben. Bis Freitag bin ich also noch auf Vancouver Island und dann fahre ich noch für ein paar Tage in Kanadas berühmtestes Weingebiet, Okanagen Valley, in die Stadt Kelowna. Dort besuche ich eine weitere Freundin aus Tofino und genieße die letzten Tage, bevor es dann von Vancouver aus losgeht. 

Da der letzte Eintrag schon 2 Monate her ist möchte ich euch aufjeden Fall noch ein paar Bilder von meinem unglaublichen Sommer zeigen und mit ein paar Worten beschreiben, was er mir bedeutete:

 

Die Aussicht von meinem "Garten" werde ich aufjeden Fall vermissen, und auch wenn ich mich oft über die dreckige Küche oder den andauernd vollen Trockner beschwert habe, werde ich das Leben mit meinen 20 Mitbewohnern vermissen!

 

Cox Bay- Tofinos berühmtester Strand zum Surfen, hatte einen kleinen Wanderweg auf die Bergspitze, von der man den besten Ausblick für den Sonnenuntergang hat- und die waren oft spektakulär:

Oft sind wir auch zum Sunsetsurfen gefahren und gerade als Garrison und ich aus dem Wasser gekommen sind kam ein Fotograf auf uns zu und fragte, ob er ein paar Bilder von uns machen könnte, die er in einem Magazin veröffentlichen wollte. Ein paar Exemplare hat er mir schon geschickt und dieses ist mein Lieblingsbild:

 

Wenn ich es zum Winter vergleiche, finde ich Snowboarden lernen immer noch einfacher, als das Surfen. Aber dadurch, dass wir so oft gegangen sind bin ich aufjeden Fall viel vertrauter mit dem ganzen Ozean, und komme besser damit klar, von einer Welle verschlungen zu werden und unter Wasser nicht in Panik zu geraten. Und die Vorfreude steigt, das in Asien noch zu verbessern!!

 

Wenn die Wettervorhersagen für das Surfen etwas zu extrem sind ( wir hatten Tage wo es einfach zu gefährlich wäre, rauszupaddeln, da die Wellen so so groß sind), guckten wir gerne den Profis zu. Von außen sieht es so einfach aus, wie sie die Wellen reiten, aber wie gesagt- es ist alles andere als einfach!!

Wenn meine 3 besten Freunde Jessy, Sam, Nolan und ich es geschafft haben & zur gleichen Zeit frei hatten, sind wir oft einfach losgefahren zum Campen. Das ging eigentlich immer gut, bis wir eines Tages ausversehen auf ein Wespennest getreten sind und Jessy und ich wortwörtlich von diesen Biestern attackiert wurden. Ich hatte 6(!) Stiche an meinen Beinen und hatte in der Panik alles ausgezogen(nicht die klügste Idee aber okay..) Witzigerweise hat Jessy den Moment fotografisch festgehalten und ich konnte drüber lachen, als der Schmerz nachließ..

An meinem letzten Tag bin ich mit ein paar anderen Freunden noch whalewatching gegangen und wir haben mehrere Grauwale gesehen. Als "locals" kriegen wir die Tour fast für umsonst, was schon ein wirklich toller Vorteil ist. Leider habe ich nicht wirklich Bilder von den Walen gemacht, bei meinem Glück schmeiße ich das Handy noch über Board. 

 Hier noch ein paar Schnappschüsse von Bonfires, Brewery-Besuchen, Laternenfestivals und meinem letzten Arbeitstag mit meinen aller aller Liebsten Kollegen/Freunden:

Auf Wiedersehen zu sagen wird auch nach 100x tun nicht einfacher, aber ich beschreibe den Abschied als "bittersweet". Mit so viel Vorfreude auf das, was kommt und einer unendlichen to-do Liste füllt sich mein Alltag hier in Kanada und als Brooke gestern sagte "hey, you are technically homeless now" musste ich tatsächlich mehr lachen als weinen. Was eine aufregende Zeit.

Auch wenn diese Website hier ursprünglich meinem Leben in Kanada gewidmet war, werde ich euch so gut es geht von meinen Abenteuern in Südostasien berichten, ohne Schönreden. Falls ihr selber schon in der Gegend war freue ich mich über Empfehlungen, Tipps, Do´s & Don`ts. Ich fliege zunächst nach Bangkok und wie gesagt, vor Ort plane ich dann wie es weiter geht. Ich habe so grob 4-6 Monate angepeilt, je nachdem wie gut es mir gefällt und wie lange meine Ersparnisse reichen..

Ich hoffe in good old Germany ist alles okay und ihr genießt die letzten warmen Tage, ich sende euch so viel Sonneschein wie möglich und werde mir bestimmt das ein oder andere Mal wünschen, in einer kühleren Gegend zu sein.

Bis dahin alles alles Liebe

Maike